„yes, we can“ – auch in schwierigen Zeiten!

„yes, we can“ – auch in schwierigen Zeiten!

Irgendwie war es anders, ein seltsames Gefühl beschlich mich, als ich morgens um halb sechs in mein Auto stieg, um mit meinen Whippets zum  Rennen nach Hünstetten zu fahren. Es war das erste offizielle Rennen nach 2 Jahren und eigentlich ein Grund zur Freude. Aber…darf man sich freuen und seinem geliebten Hobby nachgehen, wenn nur einige Kilometer entfernt Menschen durch die entsetzliche Flut

ihre gesamte Existenz verloren haben und nicht wenige sogar ihr Leben? Ich glaube, man darf, wenn auch mit der nötigen Anteilnahme an dem Leid Anderer.

Nun zu unserem Rennen: Vielleicht hat man es coronabedingt ein bisschen vergessen, welch eine Arbeit von den Mitgliedern im Vorfeld geleistet werden muss, um ein Rennen auf die Beine zu stellen.

Zunächst galt es natürlich, alle  Corona-Auflagen vom Ordnungsamt und Gesundheitsamt zu erfüllen, ein Hygienekonzept auszuarbeiten und zur Prüfung vorzulegen, um die Sicherheit der Teilnehmer und Besucher zu gewährleisten. Eine genaue Eingangskontrolle der Teilnehmer wurde durchgeführt und Besucher mussten sich in eine ausgelegte Liste eintragen. Von der Rettungshundestaffel des Roten Kreuz wurde ein Zelt gestellt, wo  man sich testen lassen konnte, humanmedizinischer Beistand war ebenso vor Ort und für unsere vierbeinigen Mitstreiter sogar 2 Tierärzte. Unser Dank für diese z.T. aufwendigen Vorgespräche und Planungen gilt unser 1. Vorsitzenden Frau Katharina Rediske.

Obwohl  „nur“ 100 Hunde zum Rennen gemeldet waren, hat der Vorstand beschlossen, das Rennen auf 2 Tage aufzuteilen, um den gesamten Ablauf etwas zu entzerren, so dass weder auf den Parkplätzen, bei der Anmeldung,  der Tierarztkontrolle und der Kantine Gedränge entstehen konnte.

Und das Konzept ging auf: am 1. Tag liefen Greyhounds und Whippets, natürlich auf einer für Hünstetten bekannt gut präparierten Bahn!

Das Wetter war perfekt und das Gelände drumherum gepflegt, dank unzähliger Arbeitseinsätze unserer Mitglieder. Unter den Zelten auf der Terrasse konnte man herrlich sitzen und…man fand immer einen Platz! Kaffee, Kuchen und Brötchen waren lecker und abends gab es wunderbare Hähnchenspieße mit Beilagen, Herrn Fingerle hier noch einmal ein Dankeschön. (Das Rezept für den sensationell gut schmeckenden Dip hab ich mir gleich geben lassen).

Die Rennen selber wurden zügig durchgezogen. Leider gab es eine ernsthafte Verletzung bei einer Greyhound-Hündin, der wir baldige Genesung und gute Besserung wünschen, und auch die Whippets mussten ein paar Blessuren hinnehmen, aber ich glaube, das war eher den unglücklichen Rennverläufen anzulasten.

Durch das Programm führte professionell Herr Jösch, der auch die Siegerehrung vornahm. Da das Wetter mitspielte, waren alle entspannt im Innenraum, es gab reichlich Futterspenden für Sieger und Platzierte, wir danken dafür dem Zookauf Maurer in Bad Camberg. Die drei teilnehmenden Whippet Sprinter Sen. wurden aus ihrem aktiven Rennleben verabschiedet, Devaj 1976 Kincsem und ihr Bruder Kosmos sowie Oochiogea’s Melandri aus Belgien. Sie wurden mit einer schönen Abschiedsschärpe geehrt.

Natürlich…es gibt immer einige Negativstimmen: „Wie kann man 2 Hunde desselben Besitzers in zwei aufeinanderfolgenden Läufen unter ‚weiß‘ setzen“, „warum kann ich nicht da oben/unten parken“ , „ keine Stimmung bei so wenig Teilnehmern“, „ warum laufen die Greys am Samstag“ etc., aber das schmälert den Erfolg des Rennens keineswegs.

 Wir haben eine neue Rennleiterin, die sich voll in ihre Aufgabe reingekniet hat. Ich finde, sie hat und wird auch in Zukunft einen tollen Job machen! Danke an Monika Rühl!

Natürlich können wir in Zukunft noch etwas verbessern. Aber das wird uns auch noch gelingen, so dass wir weiterhin für alle Windhund-Rennsportfreunde eine attraktive Rennbahn in Deutschland sind!

Und: Leute, entfernt doch bitte die Hinterlassenschaften Eurer Hunde auch außerhalb des Geländes der Windhund-Arena!

Am Sonntag, 18.7.21, fanden dann die Rennen der Afghanen, Salukis, Sloughis und italienischen Windspiele statt, die an Spannung denen des Vortages in nichts nachstanden.

An beiden Tagen gab es einige Highlights, die wir noch lange in Erinnerung behalten werden, so wurden bei den Greyhound-Rüden im Finallauf alle 6 Hunde innerhalb ca. 1/2 Sekunde im Zieleinlauf gemessen, bei den Whippet-Sprinterinnen gab es zwei 1. Plätze (Devaj 1976 Carrera und Crazy Runner‘s Questa), was auch selten vorkommt und neue Bahnrekorde wurde bei den Saluki-Hündinnen sowie bei den Greyhound-Hündinnen gelaufen.

Zu guter Letzt noch eine kleine Begebenheit dieses Wochenendes, die Erwähnung finden sollte: ein Beamter des Gesundheitsamtes stellte sich in der Kantine als solcher vor und seitens des Vorstandes trat man ihm mit freundlichem Respekt gegenüber (da man ja alles getan hatte, um das abgestimmte Hygienekonzept zu erfüllen). Wie sich während der Unterhaltung herausstellte, waren er und seine Familie der Einladung der 1. Vorsitzenden gefolgt und ihr Besuch hatte keinen offiziellen Charakter. Als Fachmann konnte der Herr sich trotzdem nicht verkneifen zu bemerken, wie vorbildlich alles organisiert sei und der Verein an alles gedacht habe und sie blieben bis zum späten Nachmittag und genossen die Atmosphäre und das leckere Essen. Das beruhigt ungemein und wahrscheinlich kommen unsere besonderen Gäste in inoffizieller Mission wieder zum Training mit ihrem Ridgeback. So fand auch dieses erste Rennwochenende des WRU in Corona-Zeiten nach zwei Jahren ein harmonisches, beruhigendes Ende und der Verein weiß spätestens jetzt „yes, we can“ – auch in schwierigen Zeiten. (von Dr. Claudia Rittner)

Ein ganz großes Danke an Karin Kölsch, die unsere Veranstaltungen seit Jahren begleitet und uns immer wieder faszinierende Fotos zur Verfügung stellt!

Bilder des Rennens finden Sie hier: Bilder Nationales Rennen 2021

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